Wie ist das mit den "Referenzen"?
Werbung ist wichtig, um Mitglieder zu bekommen und wie sagt man: Klappern gehört zum Handwerk. Manche Argumente muten dabei schon mal etwas seltsam an. Einige Gedanken dazu:
Du benötigst keine Kraft.
Jedes Kampfsystem benötigt eine gewisse Kraft, um Angriffskräfte zu neutralisieren. Je nach System aber mal mehr und mal weniger. Man kann Kraft durch effiziente Techniken sparen, aber auch das hat seine Grenzen.
Wenn man von natur aus nicht so sportlich ist, ist es trotzdem möglich, eine brauchbare Selbstverteidigung zu praktizieren. Gute Systeme bieten Werkzeuge, um auch jemandem der kräftiger ist, etwas entgegen zu setzen.
Schnell und/ oder leicht zu erlernen.
Keine effiziente Kampfkunst ist schnell zu erlernen. Die Lernschnelligkeit ergibt sich aus der Lehrfähigkeit und Erfahrung des Lehrers, der Trainingshäufigkeit und deiner Lernfähigkeit. Sicher, Abläufe kann man schnell lernen, diese sicher anzuwenden ist noch einmal eine andere Nummer.
Ursprünge beim Militär.
Gerne mal werden alte Referenzen zum Militär angeführt. Nahkampfausbildung ist im Militär nur ein verschwindend kleiner Teil. Militär hat Waffen, also werden diese auch benutzt. Auf denen liegt der Schwerpunkt der Ausbildung. Militärischer Nahkampf muss sich nicht um Notwehrgesetze kümmern. Soldaten werden in Kriegen eingesetzt. Dort geht es ums Überleben und nicht ums kuscheln. Die effizientesten Nahkampftechniken sind einfach, überschaubar und tödlich. Nichts für Zivilisten. Manche dieser Systeme haben sich an ziviles Training und Gesetze (der modernen Zielgruppe) angepasst und schon hat so ein System nicht mehr Wert als andere.
Wir unterrichten Polizei und Spezialeinheiten.
Natürlich gibt es Lehrer, die auch diese Gruppen erfolgreich und regelmäßig unterrichten. Doch viele haben bestenfalls mal ein Seminar dort durchführen dürfen, Teilnehmer aus diesem Bereich gehabt oder es ist schon über 20 Jahre her. Und schon liest man: Wir unterrichten auch……
Es ist ähnlich der Lehrer, die an einigen wenigen Seminaren bei einem bekannten Lehrer teilgenommen haben und schon liest man, dass er Schüler des bekannten Lehrers wäre.
Angaben zur Lineage
Im American Kenpo ist es verbreitet, eine Lineage anzugeben, was aussagt, von welchem Lehrer man kommt. Wenn man bei einem bekannten, guten Lehrer gelernt hat oder noch lernt, ist das, nach allgemeinem Verständnis automatisch eine gute Referenz.
Eine Lineage sagt auf jeden Fall schon mal etwas aus, ist aber nicht immer eine Garantie, dass man dass bekommt,was man sucht.
So kann man durchaus auch von mehreren Lehrern lernen. Jeder Lehrer hat so sein special, welches er besondern gut unterrichtet. So ist es evtl. effizient, mehr als nur einen Lehrer zu haben. Kenpoisten tun sich manchmal etwas schwer damit, aber für mich war das in jedem Kampfkunstsystem, welches ich studierte, immer eine gute Option.
Hier aufgeführtes bedeutet nicht zwangsläufig, dass Schulen mit diesen Argumenten schlecht wären, man sollte
aber genau hinschauen. Siehe auch: Wie findet man eine gute Schule?